Noch häufiger als zuvor werden im Klassizismus die Bildhauer mit der Schaffung von Denkmälern beauftragt; zum Grabdenkmal und zur Büste tritt eine im Verlauf des
19. Jahrhunderts zunehmende Flut von Standbildern, die jetzt viele Plätze auch der bürgerlich geprägten Städte besetzen und nicht mehr nur Fürsten,
sondern auch Gelehrte und Künstler darstellen. Marmor und Bronze sind die bevorzugten Materialien.
Ausgangspunkt der Entwicklung ist wieder Rom, wo Antonio Canova seit etwa 1780 mit seiner großen Werkstatt als führender Bildhauer etablierte. Seine asketisch
strengen, nüchternen Grabmälern für die Päpste Clemens XIV. (1787) und Clemens XIII. (1792) dokumentieren einen programmatischen Bruch mit dem barocken Stilgeschmack.
Das Gefühl des Erhabenen sollte hier vermittelt werden. Technische Perfektion und starre Posen erscheinen modernen Autoren freilich als allzu glatt, kühl und von leerer
Sentimentalität geprägt.[1]
Gleichwohl ist er neben Thorwaldsen der einflussreichste Bildhauer Italiens des ganzen ottocento.
Der protestantische Däne Bertel Thorwaldsen verbrachte sein ganzes Künstlerleben in Rom.
Auch sein Vorbild war die Kunst der Antike, doch weniger wie noch bei seinen Vorgängern die des Hellenismus, sondern die hochklassische Skulptur zum
Beispiel die des kurz zuvor bekannt gewordenen Parthenonfrieses. Das große szenische Relief des Alexanderfrieses von Thorwaldsen spiegelt diese neue Antikenkenntnis.
Sein Skulpturenschmuck für die Frauenkirche in Kopenhagen ist "das bedeutendste Beispiel der einheitlichen Ausstattung eines protestantischen Sakralbaus
aus dem 19. Jahrhundert".[2]
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Schadow Die Prinzessinnengruppe (Luise von Mecklenburg-Strelitz und ihre Schwester Friederike) von Johann Gottfried Schadow, 1795 |
Pierre-Philippe Thomire - Uhr, die Mars und Venus darstellt (Museum of the Château de Compiègne) |
Christian Daniel Rauch - Reiterstandbild Friedrichs des Großen |
Umsetzung und © Ingolf Wehowsky
Photos © Schill Reenactment
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