Beträchtliche Veränderungen der Essgewohnheiten traten im 19. Jahrhundert nach ein. Der Begriff einer nationalen Küche tauchte auf.
In den meisten europäischen Regionen waren je zwei Mahlzeiten an der Tagesordnung: eine am Morgen, eine am späteren Abend.
Im nördlichen Europa galt das Morgenmahl als Hauptgericht. Das Frühstück bestand aus einem Becher Wein; das Frühmahl gegen 9 Uhr aus mehreren Gängen
und zur Vesper wurde wiederum Wein mit Brot gereicht.
Das "tägliche Brot" erlangte in diesem Zeitabschnitt seine beherrschende Rolle als das europäische Alltagsnahrungsmittel,
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert wurde über das Brot bis zu 2/3 der Kalorienzuführung der Bevölkerung im deutschsprachigen Raum
abgedeckt.
Brot wurde im mittel- und nordeuropäischen Raum früher und in größeren Mengen verzehrt als im Westeuropa und im Mittelmeerraum.
Das Abendessen bildete mit mehreren Gängen die Hauptmahlzeit und wurde zwischen 3 und 6 Uhr an Nachmittag serviert.
Dabei wurden die Gerichte nicht nacheinander, sondern meist gleichzeitig aufgetischt. Süßspeisen beendeten die Mahlzeit.
Suppen und Breie des Mittelalters wurden im 18. Jahrhundert von neuen Nahrungsmittel abgelöst. Mit der Entdeckung Amerikas kamen neuer Nahrungs- und Genussmittel
nach Europa. Von England und den Niederlanden ausgehend, wurde die Kartoffel im 18. Jahrhundert
die wichtigste neue Feldfrucht für die Ernährung in Mitteleuropa. Die Kartoffel, der Kaffee, Branntwein, Tee und Kakaosind die Basis für die modernen
Speisen- und Mahlzeitenkultur des 18. Jahrhundert bis zur Neuzeit. So verdrängte der Kaffee in Mittel- und Nordeuropa das Morgen- und Abendbier.
Umsetzung und © Ingolf Wehowsky
Photos © Schill Reenactment
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