Mode und Epochen der Geschichte

Zeitstile sind Momentaufnahmen der Geschichte. Jede neue Mode oder Stiel bringt neue Wertungen mit sich und etabliert auch neue Verhaltens-, Denk- und Gestaltmuster.

"Mode ist das, was man selber trägt. Geschmacklos ist das, was andere tragen."

(Oscar Wilde)

Der Ausdruck Stil bezeichnet eine "charakteristisch ausgeprägte Erscheinungsform" (ursprünglich einer Sprache oder eines Kunstwerks) oder das "einheitliche Gepräge der künstlerischen Erzeugnisse einer Zeit" (z. B. Bau-, Mal-, Rembrandt-, gotischer Stil). [1]
Mode der Epochen

Ursprünglich bezieht sich der Ausdruck auf Kunst, Kunststile sind einem Teilbereich der Kunstgeschichte. Beim "Ball der Epochen" treffen die Modestiele der unterschiedlichsten Zeitalter aufeinander. Von der Renaissance (1500-1550) bis zur Gründerzeit (1871-1900) ist jeder Modestil willkommen. Das Wams, die Schaube und als Kopfbedeckung die Haube treffen in der Zeit des Barocks (1610-1715) auf den Schlapphut und die Stulpenstiefel.

Die Kleidermode des Rokoko mit Kniebundhose und Justaucorps, begegnet der Mode der Revolutions- und Empiremode (1789-1815) wo sich á la Grecque (griechische Mode) und die Krawatte entwickelten.

Mit Kleidermode der Restauration und des Biedermeier (1817-1840) kamen die Schute und den Vatermörder. Die Krinolinenmode (1840-1870) brachte den Reifrock für die Dame. Die Kleidermode der Gründerzeit bis 1900 (1871-1900) kleidete den Herrn militärisch in den Überrock und die Dame in ein Mieder.

[1] Der Kleine Wahrig (Wörterbuch), ISBN 3-577-10649-2