Modestil in den Epochen

Mode der Renaissance

Mode der Renaissance

Die Herrenmode
Das 16. Jahrhundert, das Zeitalter der Renaissance und der Reformation und Zeit des geistigen Umschwungs, brachte auch eine Umgestaltung in der Tracht. Das Kostüm sollte den Körper nicht mehr eng umhüllen, sondern eine bequeme Bewegung gestatten und im Gegensatz zur früheren Zeit frei und würdevoll zugleich erscheinen.
Das Vorbild bot die Tracht der Landsknechte mit ihrem Merkmal der Schlitzung und Fütterung. Hauptkleidungsstwücke der Mwänner in dieser Zeit um 1530 waren Wams, Hosen, Schaube und Barett. Am Wams fanden sich die Schlitze auf der Brust, auf dem Rwücken, besonders aber an den Ärmeln, entweder überall oder teilweise nur am Ellbogen und am Oberarm; wwährend aber beim Wams das Hemd durch die Schlitze hervorschaute, wurde die ebenfalls geschlitzte Hose, besonders die in dieser Zeit aufgekommene weite Oberschenkelhose, um die Blöße zu bedecken, mit einem bunten, meist seidenen Stoff gefüttert.

Die Damenmode
Ebenso verwänderte sich in der Reformationszeit das Kostüm der Frauen. Der Rock war an der Brust rund oder viereckig ausgeschnitten und ließ das Hemd oder einen gestickten Einsatz sehen; seit 1530 aber war er wie bei der Männertracht am Halse mehr geschlossen. Die Schleppe wurde kürzer, die Ärmel wurden jedoch länger und enger, so dass sie die halbe Hand bedeckten. Außerdem waren letztere entweder nicht geschlitzt, mit einem Aufschlag versehen oder mit Schlitzen am Unterarm oder Ellbogen versehen, wohl noch dazu an der Achsel, am Ellbogen oder an beiden Stellen quer durchschnitten und wieder angenestelt, so dass das Hemd bauschig hervorquoll. Als Kopfbedeckung trugen die Männer das Barett, das die Landsknechte in flacher Form gern schief auf ein Ohr setzten und dann mit einem Sturmband unterm Kinn oder an der Calotte befestigten. Die Frauen trugen die Haube, seit 1520 die Calotte und beim Ausgehen das Barett nach Art der Landsknechte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermode_der_Renaissance_und_der_Reformation

Mode des Barocks

Die Herrenmode
Um 1620 erscheint eine vor allem von den Niederlanden und Flandern aus beeinflusste Mode. Halskrausen werden durch ausladende Spitzenkragen abgelöst, die engen Hosen mit Schamkapsel durch weite Kniehosen, die den Busen verleugnenden, hochgeschlossenen Oberteile durch Dekolletés, und der Rock durfte nun frei fallen. Typisch für die niederlwändische Mode sind breitkrempige Hüte und die Dominanz von Schwarz und anderen dunklen, gedeckten Farben.
In den 1660er Jahren wird eine weitere deutliche Änderung spürbar. Die Hosen der Männer wurden immer weiter, fast hosenrockartig, während das Wams kürzer wurde und viel vom Hemd sehen ließ. Dazu trugen die Männer lange, offene Haare.
Die Damenmode
Die Kleider der Frauen werden schlichter. Zum bodenlangen Rock wird ein eng anliegendes, versteiftes Mieder mit breitem, fast schulterfreiem Ausschnitt und Dreiviertelwärmeln getragen. Das Dekolleté wird häufig von einer breiten Borte aus Nadelspitze umrahmt. Die typische Frisur ist dazu beiden Seiten des Gesichts gehäuften Locken.
In den 1680er Jahren setzte sich bei den Männern jene Anzugform durch, die auch das gesamte 18. Jahrhundert bestimmen wird. Das Justaucorps bestand aus Weste und engerer Kniehose, auf dem Kopf wird die Allongeperücke und der Dreispitz getragen, dessen Hutkrempe an drei Seiten hochgeschlagen ist.
Bei Frauen kommt eine neue Kleiderform in Mode, die ebenfalls fast bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nachwirkt. Ein mantelartig vorn offenes wüberkleid, wird zu einem farblich passenden Rock und Stecker getragen. Der Rock des Überkleides hat meist eine Schleppe und ist nach hinten gerafft. Die schmale Silhouette wird durch die zugehörige Frisur mit hoher Haube noch betont.
B https://de.wikipedia.org/wiki/Barock#Mode

Rokoko (1720-1750)

Die Herrenmode
Ein vollständiger Männeranzug besteht aus Kniehose (Culotte), Weste und Rock (Justaucorps). Zu Anfang des 18. Jahrhunderts sitzt der kragenlose Rock eng, kann vom Hals bis zu den Knien zugeknöpft werden, die Ärmel reichen nicht bis zum Handgelenk, dafür reichen die weiten wärmelaufschlwäge bis zum Ellenbogen oder darüber hinaus. Etwa auf Hüfthöhe, sind Taschen angebracht, die von großen, leicht gebogenen, mit Knopfschluss versehenen Klappen verdeckt werden. Die Weste ist fast ebenso lang wie der Rock und hat kleinere Taschen.
Ab ca. 1720 wird die Weste immer über den Rock getragen wurde: Die Ärmel verschwinden, nur die Vorderseite ist mit dekorativem, kostbarem Stoff belegt, während die Rwückseite meist aus naturfarbenem Leinen besteht. Der Rücken ist zum Saum geschlitzt, so dass hier durch eine Schnürung die Weite reguliert werden kann. Um 1750 ist die Weste kaum noch knielang. Die Kniehose ist mit leicht gespreizten Beinen und großem Hosenboden geschnitten. Dies ist nötig, um trotz einer am unteren Oberschenkel eng anliegenden, am Knie befestigten Hose sitzen und reiten zu können.[1] Um beim Ankleiden den Fuß durch die enge Stelle am Knie stecken zu können, wird in die äußere Hosenbeinnaht ein Schlitz mit Knopfschluß eingearbeitet. Das Knieband wird mit einer Schnalle verschlossen.
Anfang des Jahrhunderts werden die Strümpfe noch über das untere Ende der Kniehose gezogen, sie werden ab ca. 1730 immer öfter darunter getragen. Die Herren trugen oft Perücken. Bis um 1750 war der vorherrschende Stil ein Pferdeschwanz, der in einen schwarzen Taftbeutel gesteckt wurde. Die Haare wurden mit Pomade bestrichen, so dass der Haarpuder daran haftete. Ein Herr trug einen Dreispitz.

Die Damenmode
In die Mode kam ein Kleid mit tief eingelegten Falten vorn und hinten, die ab Schulterhöhe aufsprangen. Ursprünglich ein bequemes Hauskleid, lehnt sich die Robe Volante an das Hofkleid des späten 17. Jahrhunderts an. Ein Rock und ein darüber getragenes, mantelartiges Kleid, das vorne mehr oder weniger weit offen bleibt, so dass die Schnürbrust sichtbar wird. Die Ärmel sind ellbogenlang und haben aufgesetzte Ärmelaufschläge, die in der Form an heutige Schwimmflügel erinnern. Diese Roben umspielten den Oberkörper nur lose und wurden ab ca. 1715 von immer größer werdenden Reifröcken aufgespreizt.
Im frühen 18. Jh. werden die Rockschöße allmählich weiter; wie die Reifröcke der Damen erreichen sie in den 1740ern ihre größte Weite. Die Schöße wurden in jener Zeit oft ganzflächig durch Roßhaar verstärkt.
Waren die Reifröcke um 1710 herum noch kegelförmig gewesen, wurden sie während der 1720er kuppelförmig und um 1730 vorn und hinten abgeflacht-oval. Die Roben darüber wurden gleichzeitig immer taillierter. Aus den 1740ern haben sich Prachtroben erhalten, die im Querschnitt sehr flach oval sind, im Aufschnitt rechteckig oder trapezförmig oder halbkreisförmig.
Da die Robe zwischen Dekolleté und Bauch aufklaffte, wurde dort die Schnürbrust meist durch einen Stecker verdeckt, sofern sie nicht selbst prächtig verziert war.
Das Haar wurde im Allgemeinen aufgesteckt getragen; die Frisuren waren schlicht. Perücken und Haarteile waren für Damenfrisuren noch nicht üblich, weil das natürliche Haar fwür die modischen Frisuren ausreichte. Mindestens außer Haus, meist aber auch im Haus, trugen Frauen und Kinder eine Haube.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermode_des_Rokoko

Mode des Hochrokokos (1750-1770)

Die Herrenmode
Bei den Herren bleiben die grundlegenden Kleidungsteile bestehen: Weste, Kniehose, Rock. Die Rockschöße werden allmwählich kleiner und weniger steif, die Ärmel länger (bis zum Handgelenk), die Ärmelaufschwäge kleiner. In den 1760ern waren Ärmelaufschlwäge nur noch etwa handbreit und kaum weiter als der ärmel. Die Vorderkante des Rockes wird untenherum immer weiter nach außen weggeschnitten. Konnte der Rock um 1750 noch wüber dem Bauch zugeknöpft werden, reichte es um 1770 herum gerade noch zu einer Knöpfung wüber der Brust. Immer häufiger wird der Rock mit einem Umlegekragen oder einem niedrigen Stehkragen versehen.
Die Weste wurde noch kürzer und reicht ab ca. 1760 nur bis knapp wüber die Hüfte. Die Vorderkanten der Weste waren bisher gerade oder leicht gebogen gewesen; ab ca. 1760 aber knicken die Vorderkanten ab etwa Hüfthöhe ausärts. Zweireihig geknöpfte Westen kommen auf. Durch die kürzer werdende Weste wird der Hosenschlitz in der vorderen Mitte sichtbar. Wahrscheinlich deshalb wird er allmählich durch eine Frontklappe verdrängt.[3]

Die Damenmode
Das Kleid im französischen Stil ist weiterhin das verbreitetste Kleidungsstwück der Oberschicht auf dem europäischen Kontinent. Sie wird nunmehr mit einem zweiteiligen Vorderteil gearbeitet, was eine stärkere Taillierung ermöglicht. Stoffmuster werden kleinteiliger. Aufgesetzte Dekorationen in Form von gerüschten oder gefältelten Volants, Schleifen, geknüpften Seidensträngen oder Chenille übernehmen die Funktion der Prachtentfaltung, Stickerei spielt hingegen keine Rolle mehr.
Die schlichten, steifen wärmelaufschläge werden durch zwei- oder dreilagige Ärmelvolants mit bogig geschnittenen Kanten ersetzt. Um 1750 kommt die Compère auf, die das Ankleiden bequemer macht, weil die Robe nur noch vorn zugeknöpft werden muss. Die Variante mit per Stecknadeln befestigtem Stecker wurde aber weiterhin getragen.
Reifröcke wurden in der Breite kleiner und zunehmend durch die bequemeren Poschen ersetzt. Nur für festliche Anlwässe und Hofkleidung werden wie bisher große Paniers verwendet. Das Haar wurde weiterhin in schlichten Aufsteckfrisuren getragen, bedeckt von einer Haube. Eine der beliebtesten Frisuren ist ein am Nacken ansetzender Zopf, der den Hinterkopf hoch gefwührt und oben auf dem Kopf festgesteckt wird. Erst gegen Ende der 1760er türmen sich die Frisuren allmählich auf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kleidermode_des_Rokoko